Wie in jedem Jahr steht Weihnachten auch 2018 für einige wieder einmal viel zu plötzlich vor der Tür. Für alle, die jetzt noch rasch ein Geschenk suchen und keine Ideen haben, möchten wir ein paar Bücher empfehlen, die ihre Buchhandlung ganz sicher noch pünktlich für Sie bestellen kann. Neben Büchern zur Weihnachtszeit wie Maja Lundes »Die Schneeschwester«, Jan Brandts »Der magische Adventskalender« oder Horst Evers‘ »Früher war mehr Weihnachten« möchten wir noch ein paar besondere Lektüre-Leckerbissen empfehlen, die Ihre Aufmerksamkeit verdienen und sich als Weihnachtsgeschenke ebenfalls bestens eignen.
Rezension zu Eduard von Keyserlings »Landpartie« – Sammelband seiner sämtlichen Erzählungen
»Landpartie« – benannt nach einer seiner Erzählungen versammelt der Manesse Verlag zum 100. Todestag von Eduard von Keyserling seine sämtlichen Erzählungen in einem bibliophilen Sammelband. Keyserling war ein feiner Beobachter, der zwar langsam erblindete, aber dem dennoch oder vielleicht gerade deswegen aus seiner Zeit kaum etwas entging. Seine Geschichten zu lesen, bedeutet, gänzlich in eine andere Zeit einzutauchen. Die anmutige Schönheit, die genauen Beschreibungen und die melancholische Stimmung seiner Texte haben auch heute nichts von ihrer Magie verloren.
Rezension zu Professor Harald Leschs und Klaus Kamphausens Buch »Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän«
Beginnend mit dem »Steckbrief Erde« zeigen uns die Autoren Professor Harald Lesch und Klaus Kamphausen in ihrem Buch »Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän« sehr anschaulich die zahllosen Facetten, Ursachen und Möglichkeiten des heutigen Zustandes unseres Planeten, über die eindringliche Warnung, diese Wahrheiten zu ignorieren, bis hin zu Lösungsmöglichkeiten, das Ruder sozusagen in letzter Minute herumzureißen. Bis heute verleugnen oder verharmlosen zu viele Verantwortliche in Wirtschaft und Politik diese Tatsachen und wollen nur schnellen Profit durch Raubbau an der Natur und den Ressourcen unserer Erde, ohne Rücksicht auf die Folgen für uns alle.
Rezension zu E. M. Forsters Erzählung »Die Maschine steht still« / »The Machine Stops«
E. M. Forsters Erzählung »Die Maschine steht still« ist eine 1909 erstmals veröffentlichte dystopische Science-Fiction Geschichte, die mit ihren Visionen ein erschreckend passendes Bild unserer heutigen Zeit zeichnet. Die Maschine ist ein global vernetzter Supercomputer, dem sich die Menschen vollkommen unterordnen. Als sie vergessen haben, was Natur ist und nicht mehr in der Lage sind, auch nur die einfachsten Dinge selbst zu tun, bricht das System allmählich zusammen. Forsters Warnung vor einer unkritischen Haltung gegenüber solch einem technischen Dogmatismus ist für jeden Menschen unserer Zeit relevant. Außerdem regt die Erzählung zu einem wichtigen Reflexionsprozess an.
Lesung und Rezension zu Milena Michiko Flašars Roman »Herr Katō spielt Familie«
Lesung am 12. Juni 2018 im Literaturhaus Hamburg: Milena Michiko Flašar beleuchtet in ihrem Roman »Herr Katō spielt Familie« das Thema Einsamkeit auf ungewöhnliche Weise. Herr Katō wird mit dem aktuellen japanischen Trend der gemieteten Familienangehörigen, der sogenannten Stand-Ins, konfrontiert, als ihm selbst ein solches Jobangebot unterbreitet wird. Wie der eben noch so selbstmitleidige Rentner mit diesem Thema umgeht, wird von Milena Michiko Flašar auf gleichermaßen liebevolle wie humorvolle Weise erzählt.
Rezension zu Jean-Marc Cecis Roman »Herr Origami« / »Monsieur Origami«
Jean-Marc Ceci erzählt in seinem Debütroman »Herr Origami« von der Kraft der Liebe und der japanischen Kunst des Papierfaltens – Origami. Die Schlichtheit des kurzen Textes verströmt eine angenehme Mischung aus Poesie und Philosophie, die zum Langsamlesen und zum Nachdenken einlädt.
Rezension zu Dani Atkins‘ Roman »Die Achse meiner Welt« / »Fractured«
Dani Atkins erzählt in ihrem Debütroman »Die Achse meiner Welt« von der Abiturientin Rachel, die sich mit ihrem Freund Matt und ihrer Clique zu einem Abschiedsabend im Restaurant trifft. Der tragische Unfall, der noch am selben Abend den sieben Jugendlichen passiert, verändert das Leben von Rachel so nachhaltig, dass sie ihren Heimatort verlässt. Erst fünf Jahre später kehrt sie, einer Hochzeitseinladung folgend, zurück. Nun muss sie sich den Fragen stellen, denen sie in den letzten Jahren ausgewichen ist. Eine spannende Reise in die Vergangenheit und in die eigene Psyche beginnt.
Dani Atkins‘ »Die Achse meiner Welt« ist eine lesenswerte Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte.
Rezension zu Wioletta Gregs Roman »Unreife Früchte« / »Guguly«
Wioletta Greg erzählt in ihrem autobiographischen Roman »Unreife Früchte« / »Guguly« eine Coming-of-Age-Geschichte in Form vieler kleiner Geschichten, die im schlesischen Dorf Hektary in den 1970er und 1980er Jahren durch die Augen eines sowohl verträumten als auch klugen Mädchens beobachtet werden. Unterhaltsam, intelligent und feinfühlig setzt sich die Autorin mit dem ländlichen Alltag Polens zu dieser Zeit auseinander.
Rezension zu Brigitte Werners »Seitenblicke – Die Liebe zum Leben«
Brigitte Werners Kolumnensammlung »Seitenblicke – Die Liebe zum Leben« ist ein wunderhübsch gestaltetes Büchlein. Die Autorin erzählt von Begegnungen, die ihr unvergesslich wurden, von Augenblicken, die ebenso innehalten wie mitfühlen lassen und zum Nachdenken anregen. Das ideale Geschenkbuch und ein kleiner, feiner Schatz im Bücherregal.
Rezension zu Valérie Perrins Roman »Die Dame mit dem blauen Koffer« / »Les oubliés du dimanche«
In ihrem autobiografisch geprägten Debütroman »Die Dame mit dem blauen Koffer« erzählt die Schauspielerin Valérie Perrin die Liebes- und Lebensgeschichte zweier Frauen in zwei Zeitebenen. Dabei geht es um den Mut, sich den offenen Fragen und klaffenden Wunden im Leben zu stellen. Die junge Hauptfigur muss sich fragen, ob sie weiter in schmerzlicher Ungewissheit leben will oder eine vielleicht unangenehme Wahrheit erfahren möchte. Die faszinierende Hélène inspiriert sie zu einer Spurensuche, die für Justine einige Veränderungen mitbringt.
Rezension zu Alexandra Kuis Roman »So lange es hell ist«
Alexandra Kui beschreibt in ihrem fünften Jugendroman »So lange es hell ist« den Roadtrip dreier Geschwister zu einem Sehnsuchtsort ihrer Mutter. Weder die elfjährige Penny noch der fünfjährige Elias kennen den Grund für das fluchtartige Verlassen der Harzhütte, in der sie mit ihrer Mutter Katie einige Urlaubstage verbracht hatten. Dem Aufbruch, der für Mika unumgänglich und zugleich beängstigend ist, folgt eine turbulente Autofahrt mit dem Ziel, einen ganz bestimmten Leuchtturm zu finden. Mika hält rastlos und stetig an diesem Ziel fest, denn sie setzt ihre ganze Hoffnung darauf.
Lesung und Rezension zu Mariana Lekys Roman »Was man von hier aus sehen kann«
Lesung am 6. April 2018 im Büchereck Niendorf Nord in Hamburg: Mariana Leky stellt ihren Roman »Was man von hier aus sehen kann« vor. Sie erzählt das Leben der Westerwälderin Luise von ihrem zehnten bis über ihr dreißigstes Lebensjahr hinaus und erschafft eine sprachliche Wunderwelt, die ihre Leser vor Entzücken strahlen lässt. Auch die vielen Besucher der Lesung zeigten sich begeistert.