Jonas wird mit einer Wunde am Kopf neben einem Sendemast gefunden. Als er erwacht, kann er sich an nichts erinnern und hat seine Sprache verloren. Jürgen Banscherus führt den Jungen nun behutsam durch „Die Stille zwischen den Sternen“. Dem erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautor gelingt es, die Spannung bis zur letzten Seite zu halten.
Vom Buchumschlag: Als Jonas im Krankenhaus zu sich kommt, weiß er nicht, wie er dahin geraten ist. Und was ist nachts auf dem Katzenberg passiert? Ist er vom Sendemast gestürzt? Was hatte er da oben zu suchen? Woher kommen die tausend Mark, die man bei ihm fand? Und wird er je wieder sprechen lernen? Mit Hilfe des Krankenhausarztes macht er sich schreibend daran, das Loch in seiner Erinnerung zu füllen. Und die Polizei ist natürlich auch daran interessiert, den Fall zu lösen, der noch mysteriöser wird, als der Sendemast einige Zeit später am helllichten Tag, mitten an einem friedlichen Sonntag, in die Luft gesprengt wird.
Mit „Die Stille zwischen den Sternen“ bewegt sich Jürgen Banscherus geschickt zwischen einer zarten, ersten Liebesgeschichte und einem spannenden Jugendkrimi. Die Erzählform hat mich besonders fasziniert: Da Jonas nach seinem Unfall nicht mehr sprechen kann, beschließt sein Arzt , ihn zum Schreiben zu bringen und so füllt sich Seite für Seite das Buch, in welches Jonas und sein Doktor Bach abwechselnd hineinschreiben. Während anfangs die Geschichte noch zum großen Teil vom Arzt erzählt wird und mehr Mutmaßungen als Fakten enthält, übernimmt bald schon Jonas das Steuer und teilt all seine Zweifel, Ängste und Befürchtungen mit dem Leser. Jürgen Banscherus gelingt es gut, die Spannung bis zum Schluss zu halten und schafft ein unerwartetes und glaubwürdiges Ende. Dieser durchaus auch gesellschaftskritische Jugendroman ist sicher besonders männlichen Jugendlichen zu empfehlen, die sich zweifelsohne mit Jonas identifizieren können.
Der Altersempfehlung von 12 bis 15 Jahren kann ich mich anschließen. Die Cover beider Ausgaben sind sehr schön, wobei der Oetinger Verlag doch etwas kreativer am Werk war.
Fazit: Ich kann „Die Stille zwischen den Sternen“ wirklich empfehlen, besonders für Jungen im angegebenen Alter. Da Jonas‘ Flamme Rieke aber auch eine wichtige Rolle für ihn spielt, ist das Buch durchaus auch etwas für Mädchen, die sicher auch gleich von der mysteriösen Handlung gefesselt sein werden. Wer noch ein Geschenk für einen lesefaulen Jungen sucht, wird hier vielleicht fündig!
Zum Autor: Geboren am 13. März 1949 in Remscheid-Lennep. Nach dem Abitur Studium der Geistes- und Sozialwissenschaften in Münster und Bonn. Verschiedene berufliche Tätigkeiten: Journalist bei einer Tageszeitung, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung, Verlagslektor, Lehrer in der Erwachsenenbildung. Seit 1983 Veröffentlichung von Lyrik. 1985 erstes Kinderbuch. Seit 1989 freier Schriftsteller. Der Autor ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn. Mehr Informationen finden Sie hier.
Jürgen Banscherus „Die Stille zwischen den Sternen“, Hardcover mit 186 Seiten, erschienen beim Oetinger Verlag unter ISBN 978-3789131400.
Jürgen Banscherus „Die Stille zwischen den Sternen“, Taschenbuch mit 160 Seiten, erschienen beim cbt Verlag unter ISBN 978-3570305485.
Laila Mahfouz, 11. August 2012
Links:
Homepage von Jürgen Banscherus
Infos zu „Die Stille zwischen den Sternen“ auf Amazon
Auf der Leipziger Buchmesse 2011 las Jürgen Banscherus aus „Bis Sansibar und weiter“. Ein Bericht über die Lesung ist in meinem Artikel enthalten.
Informationen zu Laila Mahfouz