Claudia Liath erzählt in ihrem poetischen Märchen für Erwachsene „Mondfrau“ Geschichten der Natur, von fast vergessenen Kräften und unsterblichen Wesenheiten.
In „Mondfrau“ beschreibt uns Claudia Liath zwei Reisen oder doch nur eine? Es geht um unsere Verbindung zur Natur und um das, was wir mit ihr machen. Es geht um unsere Wurzeln, deren verstopfter Zugang beim Lesen gereinigt und gelüftet wird, so dass wieder Wissen und Kraft fließen können.
Der Mond ist in „menschlicher“ Gestalt vom Himmel auf die Erde hinabgestiegen, um zu finden, was er sich am meisten wünscht: Einen eigenen Namen. Da das Leben und Geschick aller Wesen auf der Erde aber auch vom Mond abhängt, sind die dunklen Nächte schwer zu ertragen und beeinflussen mehr, als der Mond es sich hatte träumen lassen.
Insint, ein junger Barde, macht sich auf den Weg, um den Mond zu suchen, denn alle vermissen ihn schrecklich. Der Mond und Insint treffen auf ihrem Weg immer wieder ganz besondere Wesen, die sie an ihrer Weisheit teilhaben lassen und ihnen einen Blick in ihre Welt gewähren. Alle kommen zu Wort und finden in den beiden offene Ohren und mitfühlende Herzen. Insint schreibt alle Baladen, alle Lieder und Geschichten auf, die ihm erzählt werden, doch den Mond findet er nicht. Der Mond geht über alle Grenzen, weiter als je ein Wesen gegangen ist und doch findet er seinen Namen nicht. Erst als sie sich am Ende treffen, finden beide, wonach sie gesucht haben.
In sehr poetischer Sprache und wunderschönen Szenarien führt uns Claudia Liath zum Fahrenden Volk, zum Winterkönig, zur Grotte der Worte, zu einer Hexe und ihrem Kater. Wir lernen die Seele der Bäume, die Gier, das Alter, Wahrheit, Täuschung, den Tod, das Leben, und viele andere Wesen kennen. Wir sehen so altvertraute (hoffentlich) Freunde wie die Erdmutter, den Raben und die Sterne wieder und können uns beim Lesen geborgen zurücklehnen und uns in diese Welt fallen lassen, die ja unsere eigene ist oder sein sollte. Verloren geglaubte Erkenntnisse und uralte Weisheiten sinken wieder in uns ein und hinterlassen tiefe Ruhe und Frieden.
Allerdings ist nicht ein Kapitel einfach nur schön. Immer wieder wird auf sehr einfühlsame Weise gezeigt, was auf dieser Welt falsch läuft und dringend geändert werden sollte. Claudia Liath weist uns sanft auf unser Fehlverhalten der Natur und den Tieren gegenüber hin. Sie lässt auch den furchtbaren Obst- und Gemüseanbau mit Gentechnik, Pestiziden und ohne Erdboden nicht unangesprochen. Die verkümmerten und in ihrer Verbindung zur Natur verkrüppelten Pflanzen sind leider ebenso selbstverständliche Realität jedes Supermarkts geworden wie die endlosen Schlachtfelder der unzähligen Kriege, die unseren Weg pflastern. Versöhnen wir uns mit allem und ändern wir unser Verhalten – am besten noch heute!
Wieder einmal war es zuerst das schöne Titelbild und die feine Gestaltung des Buches in Verbindung mit dem Titel, die meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Es freut mich immer wieder, mit welchem Feingefühl und mit wie viel Liebe im Drachenmond Verlag auf solche Dinge geachtet wird.
„Mondfrau“ bekommt eine dicke Empfehlung von mir! Besonders geeignet ist das Buch für Menschen, die einen tiefen Zugang zur Natur haben, aber eben auch für die, deren Zugang momentan verschüttet ist. „Mondfrau“ wird Sie wieder auf die vertraute (Mond-)Umlaufbahn bringen und Sie fühlen lassen, wie wichtig diese Verbindung ist.
Claudia Liath „Mondfrau“ erschienen im Drachenmond Verlag für EUR 14,95 unter ISBN 978-3-931989-51-4.
Laila Mahfouz, 30. Juli 2011
Links:
Portrait von Claudia Liath auf den Seiten des Drachenmond Verlags
Claudia Liath auf Facebook
„Mondfrau“ auf Facebook
Website des Drachenmond Verlags
Website von Laila Mahfouz
Links zum Nachdenken:
www.animalsinalmeria.de/page/Pestizide.htm
Film Globus TV unbedingt ansehen: http://pagewizz.com/europas-gemuesegarten-in-der-wueste-von-almeria/
Links für den richtigen Weg (Diese kann ich persönlich empfehlen, aber es gibt ganz sicher auch eine Unmenge in Ihrer Nähe):