Am Sonntag, 13. November 2016, ist es so weit: um 20:15 Uhr fährt das »Taxi nach Leipzig« die beliebten Tatort-Kommissare Charlotte Lindholm (Hannover) und Klaus Borowski (Kiel) durch die 1000.-Folge der erfolgreichsten deutschen TV-Krimiserie! Wir berichten über den Jubiläums-Tatort und stellen eine Übersicht aller Tatort-Teams vor.
Handlung der Jubiläumsfolge: Im neuen Fall „Taxi nach Leipzig“ werden die Hannoveraner Kommissarin Charlotte Lindholm und der Kieler Kommissar Klaus Borowski mit einem ehemaligen Elite-Soldaten konfrontiert, der sich nach seinem Einsatz in Afghanistan an seiner Ex-Freundin rächen will, bevor ihre Hochzeit mit einem Kameraden stattfindet.
»Taxi nach Leipzig« hieß vor 46 Jahren bereits der allererste »Tatort«. 999 Folgen später wiederholt sich der Titel aus dem Jahr 1970 und mit ihm haben auch alte Bekannte des ersten Tatorts in »Taxi nach Leipzig« einen Kurzauftritt: Friedhelm Werremeier, der Drehbuchautor des ersten Tatorts, Günter Lamprecht und Hans Peter Hallwachs, die beide schon im 1. Tatort einen Kurzauftritt hatten. Auch Karin Anselm (Tatort-Kommissarin Hanne Wiegang von 1981 – 1988) wird in einem Kurzauftritt zu sehen sein. Im ersten Tatort ermittelte Kommissar Paul Trimmel (Walter Richter) unter der Regie von Peter Schulze Rohr nach eigenem Drehbuch für den NDR.
Die Künstlerin Kat Menschik schuf dieses gelungene Plakat für den Jubiläums-Tatort und die ARD verlost 5 Exemplare des Posters unter allen Teilnehmern, die bis 13.11.2016 um 23:59 Uhr die Gewinnspielfrage richtig beantworten. Zur Verlosung geht es hier. Wer diesen Artikel gelesen hat, kann die Frage mühelos beantworten. Wir drücken die Daumen!
Drehbuchautor und Regisseur Alexander Adolph begann die Dreharbeiten für den Jubiläumsfall bereits vor einem Jahr. So ermitteln die Kommissare Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) nun gezwungenermaßen gemeinsam im »Taxi nach Leipzig«. Alexander Adolph wurde schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er inszenierte u. a. die Tatort-Folgen »Der sanfte Tod«, »Der tiefe Schlaf«, »Im freien Fall« und war außerdem verantwortlich für Fabian Hinrichs legendären Auftritt als Gisbert Engelhardt, dem Assistenten der Münchner Kommissare Batic und Leitmayr, der am Ende des Film zum Kummer vieler Tatort-Fans starb. Fabian Hinrichs ermittelt seit April 2015 als Tatort-Hauptkommissar in Nürnberg.
Maria Furtwängler:
»Ich freue mich sehr, dass Charlotte Lindholm im 1000. »Tatort« gemeinsam mit ihrem Kollegen Klaus Borowski ermitteln kann. Alexander Adolph hat für diese Jubiläumsfolge ein außergewöhnliches Drehbuch geschrieben.«
Die Tatort-Ermittler-Teams zum Ausdrucken: Pünktlich zum Jubiläum haben wir diese Karte mit allen aktuellen Ermittler-Teams angefertigt, die Sie sich als pdf-Datei ausdrucken können. Diese Übersicht hilft Ihnen, sich zu orientieren. Bilder zu allen aktuellen Ermittler-Teams finden Sie hier.
Wie Maria Furtwängler und Axel Milberg freute sich Florian Bartholomäi, der schon in mehreren Tatorten auftrat, eine Hauptrolle im Jubiläums-Tatort spielen zu dürfen. Um den ehemaligen KSK-Soldaten verkörpern zu können, hat Bartholomäi sich intensiv vorbereitet und u. a. allein im Wald übernachtet und die Checkliste zum Eignungsfeststellungsverfahren des KSK abgearbeitet.
Axel Milberg:
»Man muss aufpassen, zu wem man ins Taxi steigt, das gilt noch immer und im 1000. »Tatort« auch. Manchmal zahlt man dafür einen hohen Preis.«
ACHTUNG SPOILER: Der Tatort ist in die vier Teile Rainald, Klaus, Charlotte und Nicki unterteilt. Für die ersten drei gilt, dass hier nicht nur aus der Sicht der jeweiligen Figur erzählt wird, sondern auch teilweise die Gedanken der Person zu hören sind. Der Film beginnt mit Szenen, die den ehemaligen KSK-Soldaten Rainald Klapproth (Florian Bartholomäi) in seinem Taxi und Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) in einem Polizei-Seminar in abwechselnden Schnitten zeigen. Vierzig Minuten werden die beiden Ermittler nach vorzeitigem Verlassen der Veranstaltung in Rainalds Taxi verbringen und nach fünfzehn Minuten Tatort gibt es die erste Leiche. Borowski und Lindholm versuchen, die Situation zu deeskalieren. Sie befinden sich in der Gewalt des Fahrers, der seiner großen Liebe Nicki (Luise Heyer) unbedingt die Wahrheit über den Mann sagen will, der seinen Platz an ihrer Seite eingenommen hat. Was nun folgt, ist der stetige Versuch der beiden Beamten, sich zu befreien, ohne andere zu gefährden und der immer wieder dominierende Rainald. Wie zu erwarten war, kann diese Situation kein gutes Ende finden. Das Finale erschüttert, wenn man empathisch den Emotionen der Beteiligten folgen kann.
Fazit: Was sich Drehbuch-Autor und Regisseur Alexander Adolph für die Juliläumsfolge »Taxi nach Leipzig« hat einfallen lassen, ist wirklich mal etwas anderes. Der Film ist spannend und hat zum Beispiel im dritten Teil fast Hitchcock-ähnliche Elemente. Wenn ich dem Film einen Vorwurf machen kann, dann, dass er Wölfe als gefährliche Bestien darstellt. Dass dies gemacht wurde, ist geradezu fahrlässig, denn es heizt die Stimmung gegenüber der Rückkehr der Wölfe in IHRE (nicht nur unsere) Heimat erneut an.
Großartig ist, dass der Film (wie schon ein paar Tatorte in der Vergangenheit) den heutigen Kriegseinsatz deutscher Soldaten zum Thema hat. »Taxi nach Leipzig« macht deutlich, wie sehr der Krieg Soldaten nachhaltig zerstört und ihnen ihr Leben nimmt – selbst wenn sie den Krieg selbst überleben sollten. Es ist an der Zeit für Deutschland, einzugestehen, dass wir seit Jahren wieder Krieg führen und dies nicht zur Verteidigung. Dieser Film trägt zu einem entsprechenden Bewusstsein bei und liefert außerdem noch spannende Unterhaltung.
Laila Mahfouz, 11./13. November 2016
Links:
Ein kleiner Clip zur 1.000. Tatort-Folge »Taxi nach Leipzig« finden Sie hier.
Weitere Informationen zu beiden Tatort-Folgen »Taxi nach Leipzig« finden Sie hier.
Den NDR-Bericht zur 1000.-Folge finden Sie hier.
Den ARD-Bericht zur 1000.-Folge finden Sie hier.
Direkt im Anschluss an den 1000. Tatort zeigt die ARD die Dokumentation »Sonntagsmörder – Ermittlung über 1000 Tatorte«. Die beiden Autoren – der renommierte Filmemacher Peter Dörfler (Achterbahn, The Big Eden) und der SPIEGEL-Reporter und zweifache Adolf-Grimme-Preisträger Cordt Schnibben – spüren in ihrer 60-minütigen Reportage dem Erfolgsgeheimnis der seit 1970 laufenden Krimireihe nach. Sie schicken die dienstälteste Kommissarin Ulrike Folkerts auf Ermittlungsreise durch die beliebtesten Tatort-Folgen, lassen sie wie Forrest Gump durch alte Szenen spazieren und Kommissare zur Rede stellen.
Alle Fälle der Kommissarin Charlotte Lindholm finden Sie hier.
Alle Fälle der beiden Kieler Kommissare Klaus Borowski und Sarah Brandt finden Sie hier.
Die offizielle Tatort-Website finden Sie hier. Dort finden Sie auch eine Tatort-App.
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Informationen zu Laila Mahfouz finden Sie hier.