Leipziger Buchmesse im März 2011: Ein besonderes Ereignis mit kontroversen Einzelerlebnissen.
Vorfreude und Einführung in die Buchmesse
Darauf habe ich mich schon seit Monaten gefreut: Es ist Donnerstag, 17. März 2011 um 4:30 Uhr. Nachdem mein Mann und ich uns aus dem Bett gequält und den Weg von Hamburg nach Leipzig hinter uns gebracht haben, schaffen wir es tatsächlich pünktlich um 11 Uhr bei der Vorstellung der Nominierungen der Kategorie Belletristik in Halle 4 zu erscheinen!
Anna Katharina Fröhlich (»Kream Korner« Berlin Verlag), Arno Geiger (»Der alte König in seinem Exil« Carl Hanser Verlag), Clemens J. Setz (»Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes« Suhrkamp Verlag) und Peter Stamm (»Seerücken« S. Fischer Verlag) nehmen ihre Plätze ein. Einer fehlt jedoch: Der Hamburger Autor Wolfgang Herrndorf (»Tschick« Rowohlt Verlag), der an einem Gehirntumor leidet, hat sich aufgrund seiner Krankheit entschuldigen müssen. Das Publikum reagiert auf diese Meldung besorgt und enttäuscht, ist »Tschick« doch der Publikumsliebling des Jahres und Herrndorf wegen seines Humors und seiner leichten Erzählweise gleichermaßen geschätzt.
Die schönen Gebäude der Leipziger Messe und die literarische Qualität der diesjährigen Exponate können leider nicht über offensichtliche Mängel in der Vorbereitung hinwegtäuschen. So weiß die Moderatorin der Veranstaltung, Ingeborg Harms, die Namen ihrer Gesprächspartner nicht und wiederholt sich leider oft in ihrem literarisch wertvollen Geschwafel, ohne irgendeine Aussage zu machen. Den aufmerksamen Zuschauer muss es wundern, dass Frau Harms, die Mitglied der Jury dieses Buchpreises ist, den Anschein erweckt, nur »Kream Korner« wirklich gelesen zu haben.
Erleichterung macht sich jedoch sogleich im Publikum bemerkbar als die sympathische und bestens vorbereitete Moderatorin, Joanna Adorján die übrigen Werke und deren Autoren vorstellt. Leider wird dabei eine Präferenz für Clemens J. Setz deutlich und Peter Stamm fällt mit nicht einmal zwei Minuten Interview ein wenig unter den Tisch.
Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse 2011
Barbara Conrad erhält verdienter Maßen den Preis für die beste Übersetzung für ihre Mammutaufgabe ©Anders Balari.
Übersetzung: Über den Preis für die beste Übersetzung kann sich Barbara Conrad freuen, die sich in langjähriger detailgetreuer Arbeit an eine dem Original wahrlich entsprechende Neuübersetzung von Leo Tolstois epochalem Werk »Krieg und Frieden« (Carl Hanser Verlag) wagte. In der Begründung der Jury heißt es: “Barbara Conrad hat Tolstois eigenwilligen erzählerischen Duktus herausgearbeitet und in lebendige deutsche Prosa übertragen. Mit ihren kundigen Kommentaren summiert sich das zu einer zweifach glänzenden Leistung: als Übersetzung des Werkes und als Unterrichtung über die Epoche, in der es spielt.”
Essayistik/Sachbuch: Bei der Verleihung des Sachbuchpreises werde ich allerdings enttäuscht. Die ambitionierten Werke »Anständig essen – Ein Selbstversuch« (Karen Duve / Galiani Verlag Berlin) und »Die Panikmacher: Die deutsche Angst vor dem Islam. Eine Streitschrift« (Patrick Bahners / C.H. Beck Verlag), welche die drängenden Fragen unserer Zeit wie Massentierhaltung und Respekt vor allen Lebensformen bzw. organisierte Panikmache im Hinblick auf den Islamismus wie auch das Leben mit demselben ausführen, gehen leider leer aus. Dass es zu diesen Nominierungen kam, ist da schon mehr als erstaunlich und sehr lobenswert. Den Preis jedoch erhält Henning Ritter für seine Sammlung »Notizhefte« (Berlin Verlag), deren Qualität sicher von Bedeutung ist, deren Wert für unser heutiges Leben allerdings hinter den anderen Werken zurücksteht.
Eine mögliche Erklärung für die Bevorzugung eines leichter verdaulichen Werks liegt vielleicht in Karen Duves Worten, dass Mitgefühl Zeit benötigt. Duve führt aus, dass Nachdenken immer Konsequenzen hat und wir uns bei solchen Themen oftmals hinterher schlechter fühlen als vorher und daher oft das Nachdenken lieber vertagen. Eine Konsequenz gibt es eben immer: Entweder ich setze um, was ich gerade gelernt und verstanden habe und fühle mich besser, aber muss in meinem Leben unerwünschte Einschränkungen akzeptieren oder ich ändere nichts und hadere täglich mit meinem Gewissen. Es wäre schön, wenn alle sich mit oder ohne die Lektüre des Buches zu einem geringeren Fleischkonsum durchringen könnten. Ich jedenfalls plädiere für mehr Respekt den Lebewesen, die unsere Nahrung und oft auch unsere Kleidung bedeuten sowie für mehr Zweifel den für uns vorgekauten politischen Ergüssen gegenüber.
Belletristik: Nachdem ich vorhin noch Arno Geigers Bevorzugung des „freien Wegs über die Dächer“ anstelle einer strengen Kategorisierung zwischen Belletristik und Sachbuch nur beipflichten konnte und mich Clemens J. Setz mit einer gekonnten Demonstration in Zweitonmusik überrascht hat, harre ich nun gespannt dem Jury-Ergebnis zur Verleihung des diesjährigen Preises. Meiner Meinung nach haben der nicht anwesende Wolfgang Herrndorf, Arno Geiger mit seinem überaus sensiblen Werk, wie auch Peter Stamm mit einem weiteren einfühlsamen, authentischen Erzählband den Preis mehr als verdient.
Doch die Jury überrascht mich mit der Verleihung an den nur 28-jährigen Clemens J. Setz für seinen Erzählband, der sich ein wenig sensationsgeil zwischen Gewalt und Sex aufhält. Sicher will der Autor die Gewaltverherrlichung an sich und die Verrohung der Menschen in unserer Gesellschaft verurteilen, leider lässt er den Leser aber mit den Geschichten allein und zurück bleiben keine Lösungen, sondern nur die Verzweiflung im Angesicht des Bösen. Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit in Zeiten der Leere ist meiner Meinung nach den anderen drei genannten Autoren besser geglückt.
Interviews beim ARD-TV-Forum
Arno Geiger zu seinem aktuellen und sehr persönlichen Buch »Der alte König in seinem Exil«. ©Anders Balari
Am Freitagmorgen finden mein Mann, Anders Balari, und ich uns sehr früh beim ARD-TV-Forum ein, um Arno Geiger zu seinem Buch »Der alte König in seinem Exil« zu hören. Der sympathische Vorarlberger berichtet, wie er die letzten sechs Jahre an der Umsetzung des sehr persönlichen Werks gearbeitet hat. Geiger überzeugt das Publikum von seinem Respekt im Umgang mit seinem Vater und dem schwierigen Thema Alzheimer und erzählt uns, wie er die Krankheit im Kreise seiner Familie erlebt. Er hat mit Geduld und Liebe einen Weg gefunden, seinem Vater das Gefühl des Verlassenseins zu nehmen und ihn weiterhin in sein Leben zu integrieren. Möge das Buch allen Menschen in ähnlichen Situationen Kraft geben und Mut machen. Arno Geiger zeigt einen hoffnungsvollen Weg auf, mit Alzheimer-Patienten umzugehen, sie zu verstehen und ihnen weiterhin mit Liebe zu begegnen. Ein großes und sehr einfühlsames Werk des österreichischen Autors.
Heinrich Steinfest - ein Wiener engagiert sich in Stuttgart. ©Anders Balari
Im Anschluss ist Heinrich Steinfest am Stand C501 zu Gast und bewirbt mit Humor und einer gesunden Portion Politikverdrossenheit sein neues Buch »Wo die Löwen weinen« (Theiss Verlag). Der sogenannte Kriminalroman, der sich allerdings nicht so leicht in dieses Schubfach pressen lässt, hält einige Überraschungen für den Leser parat. Der Moderator der Sendung, Denis Scheck, hat sichtlich Vergnügen an dem Werk, das nicht nur seine Heimatstadt Stuttgart gekonnt in Szene setzt, sondern sich auch in so vielfältigen Facetten wie Politthriller, Gesellschaftssatire, Science Fiction, humorige Groteske oder auch einfach Streitschrift zeigt. Als grobes Thema hat der gebürtige Wiener Steinfest die Diskussion um das in seiner Wahlheimat vieldiskutierte Projekt Stuttgart 21 gewählt. Ich genieße dieses Gespräch sehr und freue mich auch noch über den letzten Satz des Buches „Nach dem Theater ist das Leben“, mit welchem Steinfest seinem Werk eine passende Klammer verleiht.
Die Botschafterin der SOS Kinderdörfer, Veronica Ferres, setzt sich mehr denn je für Kinder und ihre Bedürfnisse ein. ©Anders Balari
Wir müssen unsere Sitzplätze jetzt besonders gut verteidigen, denn der nächste Gast im ARD-TV-Forum ist die beliebte Schauspielerin Veronica Ferres. Dieter Moor präsentiert dem interessierten Publikum die Kurzgeschichtensammlung »Kinder sind unser Leben« (Droemer Verlag) und bewundert zu Recht Frau Ferres Engagement und ihren Mut, auf diesem Wege auf die Missstände in unserem Land hinzuweisen. Doch das Buch möchte nicht allein bestehende Situationen verurteilen, sondern bietet insbesondere auch Hilfestellung und Anlaufstellen für Opfer und Zeugen von Gewalttaten. Veronica Ferres erzählt so lebhaft aus ihrer eigenen Jugend, dass ich mit Befriedigung feststelle, dass sie sich nicht nur gut in ein Kind hinein versetzen kann, sondern sich auch ihre eigene Kindlichkeit bewahrt hat. Ein Schatz, den wir alle uns nur allzu leicht nehmen lassen! Das Buch soll aufrütteln, aber vor allem HELFEN!
Auch am Samstagmorgen zieht es mich wieder ins ARD-TV-Forum, denn Peter Stamm erzählt, wie er lebt und arbeitet. Seine Figuren befinden sich meistens in alltäglichen Situationen, die sie versuchen zu meistern und an denen sie oftmals auch scheitern. Vermutlich ist es diese Alltäglichkeit der Geschehnisse, die uns so schnell in seine Geschichten eintauchen lässt. Der Leser identifiziert sich mit den Protagonisten und wünscht ihnen, dass sie es schaffen. Peter Stamm erklärt dann auch: „Ich schreibe über das, was ich kenne. Das Extreme hat mich nie interessiert.“
Peter Stamm zu seinem aktuellen Erzählungsband »Seerücken« ©Anders Balari
Aber es gibt auch Ausnahmen in seinem neuen Buch »Seerücken« (S. Fischer Verlag). In der Erzählung »Sommergäste« gibt es zum Beispiel einen Autor, der in einem verlassenen Berghotel ein Zimmer bezieht und sich irgendwann über den mangelnden Service bei der Hotelleitung (wenn es denn diese ist…) beschwert. Er hat noch nicht einmal fließendes Wasser oder Strom auf seinem Zimmer. „Sie bekommen viel mehr.“, entgegnet die attraktive Dame ihrem „Sommergast“. Peter Stamm gibt zu, erst am Ende der Geschichte gewusst zu haben, dass dieses „mehr“ eben eine gute Geschichte ist. Seiner Meinung nach sind es Geschichten nach denen wir alle suchen, auch wenn wir im Außen nach anderen Dingen verlangen.
Auch in der Geschichte »Im Wald« begibt sich die Protagonistin auf eine ungewöhnliche Reise. Sie löst sich von unserer Zivilisation, weil sie ihrer satt ist und es sie zu der Ruhe des Waldes zieht. Vor allem aber sucht und findet sie dort eine grenzenlose Zeitlosigkeit. In seiner Heimat Seerücken am Bodensee geht auch Peter Stamm selbst oft im Wald spazieren und er empfindet dabei ein Aufgehen in der Zeit und erklärt: „Man ist einfach da und es ist wunderbar. Einfach sein. Da sein.“ Peter Stamms Authentizität und intensive Darstellung der Geschichten hat mich vollends überzeugt und ich wünsche dem Buch noch viele begeisterte Leser und Peter Stamm persönlich weiterhin sehr viel Erfolg.
Preisträger auf der FOCUS Ausgezeichnet! Lesebühne in der Glashalle
Dr. Ulrike Draesner liest aus ihrem Roman »Vorliebe« und stellt ihren neuen Erzählungsband »Richtig liegen« vor. ©Anders Balari
Preisträgerin des Solothurner Literaturpreises 2010: Um kurz nach 13 Uhr sitze ich schon wieder in der ersten Reihe. Ulrike Draesner, die im Juni letzten Jahres den mit CHF 20.000 dotierten Solothurner Literaturpreis erhielt, liest aus ihrem Roman »Vorliebe« (Luchterhand Literaturverlag) und so erhalten wir einen ersten Eindruck des mit viel Sprachwitz ausgestatteten Buches. Frau Draesner berichtet von ihren Recherchen und ihrer Arbeitsweise und vergnügt das Publikum mit kleinen Anekdoten. Dieser Schriftstellerin kann man nur alles erdenklich Gute wünschen.
Neuer Erzählungsband »Seerücken« von Peter Stamm ©Anders Balari
Deutscher Erzählerpreis: Dieser sehr interessante Literaturpreis ist eine Seltenheit, denn er vergibt den Literaturpreis für den besten Erzählungsband im deutschsprachigen Raum. Schon aus diesem Grund bin ich froh und dankbar, dass diese Idee von Karl-Heinz Berkner, Inhaber des Hotels Römerbad in Badenweiler, in die Tat umgesetzt und 2010 von Urs Zimmermann, dem Besitzer des Hotels Dellavalle in Locarno, fortgeführt wurde. Die Preisträger erhalten neben dem Preisgeld von EUR 5.000 die Möglichkeit eines dreimonatigen Aufenthalts im Hotel des Preisstifters. Der erste Preisträger war 2008 der Hamburger Autor Wolfgang Herrndorf für seinen Erzählungsband »Diesseits des Van-Allen-Gürtels« (Eichborn Verlag) und 2010 wurde Lutz Seiler für sein Buch »Zeitwaage« (Suhrkamp Verlag) ausgezeichnet.
Neuer Roman »Hellersdorfer Perle« von Katja Oskamp ©Anders Balari
Die österreichische Journalistin Sigrid Löffler („Literaturen“) und der SWR2-Literaturredakteur Gerwig Epkes haben Katja Oskamp und Peter Stamm zu Gast, die, wie sich Frau Löffler ausdrückt, beide ja vielleicht zukünftige Preisträger sein könnten. Es wird über die Erzählung im Gegensatz zum Roman diskutiert. Beide Autoren geben bereitwillig Einblick in ihre Arbeit und Erzählwelt. Peter Stamm wurde für seinen vierten Erzählungsband »Seerücken« (S. Fischer Verlag) dieses Jahr für den Leipziger Buchpreis nominiert. Katja Oskamp hat gleich mit ihrem Debüt-Erzählungsband »Halbschwimmer« (Ammann Verlag) Furore gemacht. Sie verarbeitet mit Witz und rasanter Bissigkeit u. a. gerne ihre Kindheit und Jugend in der DDR.
Kinder- und Jugendbuchautor Jürgen Banscherus ©Anders Balari
Preisträger des Annette-von-Droste-Hülshoff-Preises 2010: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe verleiht seinen mit EUR 12.800 dotierten Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis in diesem Jahr aufgrund seiner herausragenden Leistungen für die deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchliteratur an den Wittener Jürgen Banscherus. Die Jury stellt klar: „Anspruchsvoll und einfallsreich für Kinder und Jugendliche zu schreiben, ist eine ganz eigene literarische Kunst.“
Das Publikum erlebt den sympathischen Jürgen Banscherus lebendig und redselig. Er bricht auch eine Lanze für die männlichen Jugendlichen, die in der momentanen Jugendbuchliteratur wirklich viel zu kurz kommen. Bei Jürgen Banscherus hebt sich dieser Missstand wieder auf, daher ist anzunehmen, dass die Statistik bald bearbeitet werden muss. Bisher liest angeblich nämlich jedes dritte Mädchen in der Freizeit, aber nur jeder achte Junge. Banscherus beschreibt anschließend seine beruflichen Anfänge und beantwortet lebhaft die gut gestellten Fragen von Renate Grubert, Leiterin der Presseabteilung beim erfolgreichen Zweig cbj Kinder- und Jugendbücher des Random House Verlags. Frau Grubert und Herr Banscherus sind sich einig darüber, dass die Jugendliteratur wichtig und prägend für unsere Jugend ist. Als der Autor aus seinem Buch »Bis Sansibar und weiter« liest, wird klar, dass er sich nicht nur in die Jugend hinein versetzen kann, sondern sich auch selbst den besten Teil davon bewahrt hat.
Eva Baronsky liest aus »Herr Mozart wacht auf« und stellt ihren neuen Roman »Magnolienschlaf« vor. ©Anders Balari
Preisträgerin des Friedrich-Hölderlin-Förderpreises 2010: Für Ihren Debüt-Roman »Herr Mozart wacht auf« (Aufbau Verlag) erhielt Eva Baronsky 2010 den mit EUR 20.000 dotierten Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg von der Höhe. Schon mit ihrem ersten Roman hat Eva Baronsky 2010 die Leserschaft ins Herz getroffen und auch das Publikum an der FOCUS-Lesebühne ist begeistert, als Frau Baronsky die Anfangsszene des Romans vorliest. Sie spielt mit unserer modernen Zeit ebenso sicher wie mit der altmodischen Sprache Mozarts, die sie sich nach intensivem Studium der Mozartbriefe zu Eigen gemacht hat. Mozart staunt über das moderne Wien und ebenso ging es auch Eva Baronsky, der durch die Arbeit am Buch auffiel, dass wir alle die Wunder unserer Zeit viel zu selbstverständlich nehmen. Mit einem Lächeln sagt sie: „Bei allem, was ich getan habe, habe ich gestaunt“.
Angela Drescher, Lektorin beim Aufbau Verlag, stellt Fragen zum ersten und zweiten Werk der jungen Autorin und erzählt warum sie sich für die Manuskripte entschieden hat. Zum Abschluss liest Eva Baronsky aus ihrem neuen Roman »Magnolienschlaf« (Aufbau Verlag), der eine ganz neue Tonart anschlägt. Das Buch erzählt von Geheimnissen, die tief in der Seele verschüttet liegen, von der Hilflosigkeit und dem Ausgeliefertsein des Alterns. Sie beschreibt darin, wie eine alte Dame ihre Vergangenheit, die sie all die Jahre hatte vergessen wollen, in Gestalt einer jungen Russin, die sie als Pflegerin betreut, einholt und sie sich ihr nicht mehr entziehen kann. Ich jedenfalls bin nach dieser Lesung sehr gespannt auf den ganzen Roman und auch schon auf das nächste Werk von Eva Baronsky.
Mehr von Leipziger Buchmesse folgt eventuell in Einzelberichten.
Laila Mahfouz, 23. März 2011
www.lailamahfouz.de