Ui, der Brecht. Hat er Recht?
Bullen und Fieber winken bejahend aus der Geschichte, auch der jüngeren. Mit ihnen winkt viel Anderes. Wie kam’s, wie könnt’s nicht mehr kommen?
Aber aus, ich hatte dazu heute eine andere Assoziation, um die soll es gehen.
Das Motiv der Aussage Brechts findet sich wieder in einem Experiment des Sozialpsychologen Solomon Asch. Es ist bekannt unter der Bezeichnung „Asch-Test“ (puh, ein Elfmeter für Freudsche Versprecher).
In dem Experiment sollten die Teilnehmer die Länge von Linien beurteilen und ihre Antwort laut vorgeben.
Die Teilnehmer wurden jeweils zuletzt befragt, nachdem zuvor instruierte Schauspieler eine ganz offensichtlich falsche Antwort gaben.
75% der Teilnehmer schlossen sich mindestens einmal einer falschen Antwort an, obwohl die korrekte Antwort offensichtlich war.
Nur etwa 25% der Teilnehmer blieben in allen Versuchen bei ihrer eigenen, richtigen Antwort.
Dieses Phänomen wird als Konformität bezeichnet und zeigt, wie stark der Druck von Gruppen auf das Verhalten und die Entscheidungen von Einzelpersonen sein kann.
Wie passt das zu Brechts Aussage?
Solomon Asch fand heraus, dass ein Drittel der oben genannten 75% tatsächlich die Linien falsch wahrnahm und sich somit nicht bewusst der falschen Antwort anschloss.
Jeder dritte Teilnehmer wurde somit von seiner eigenen Wahrnehmung betrogen.
Halt mal inne. Lass das mal sacken. Deine eigene Wahrnehmung könnte dich als Reaktion auf Anpassungsdruck täuschen und du würdest es nicht merken.
Sinngemäß haben wir solche blinde Flecken auch uns selbst betreffend. Sie können schädlich für uns sein. Sie sind Teil dessen, was ich unser „Lebenssystem“ nenne.
Mit meinem „What the Flow?!“-Methodenset zu „Proaktiver Selbstevolution“ und meinem Modell der „Komplexen Chronologischen Selbstähnlichkeit“ („KoChSelbst“) kann ich Menschen auch dabei unterstützen, den eigenen blinden Flecken in vielen kleinen, machbaren Schritten auf die Schliche zu kommen und Verbesserungen zu bewirken.
Etwa bei einem individuellen Retreat bei uns im kulturgutleben.