2. Dezember 2013: Die Krimödie Hamburg hat im Gebrüder-Grimm-Jahr zum ersten Mal ein Weihnachtsmärchen im Programm, bei dem wiederum zum ersten Mal der Schauspieler Jan Holtappelts Regie führt. Schon bei der öffentlichen Generalprobe zeigte sich, dass diese Multi-Premiere gelungen ist!
Die Geschichte von Hänsel und Gretel, die von ihren Eltern im finsteren Wald ausgesetzt werden, zum Häuschen der Knusperhexe gelangen, der sie nur mit schlauen Tricks entkommen können, ist bekannt. Was die Krimödie Hamburg unter der Regie von Jan Holtappels daraus gemacht hat, grenzt schon an Zauberei. Mit skurrilem Charme und einer Menge Gesang entführt uns das Weihnachtsmärchen in einen Zauberwald.Das Bühnenbild von Nicole Bettinger ließ schon staunen, bevor man richtig Platz genommen hatte. Richtig plastisch wirkte der Wald und erinnerte ein wenig an „Alice im Wunderland“. Mit einem Scheinwerfer wurden per Schattenspiel Tiere im Wald lebendig. Ein Specht klopft an einem Baum, ein Eichhörnchen rennt einen Baumstamm entlang und ein Hase lauscht auf nahende Schritte. Die beiden Wichtel Wappi (Ulrike Kohl) und Schlürfel (Werner Becker) waren ein äußerst liebenswertes und leicht chaotisches Duo, das sicher schnell alle Kinder für sich einnehmen wird. Die beiden stellten den Zuschauern die Waldkönigin (erhaben und geduldig dargestellt von Brigitte Wahls) vor, die Herrscherin über den ganzen Wald und all seine Bewohner ist. Gänsel und Hetel, ähm nein, natürlich Hänsel und Gretel werden mit viel kindlichem Charme von Fridtjof Bundel und Laura Stieg verkörpert. Und dann war da noch die Knusperhexe, die zwar Kinder nur zu gern verspeist, aber alles andere als angsteinflößend ist. Sonnenscheu, vergesslich, kurzsichtig und sehr exzentrisch kam sie daher. Bärbel Stieg zog alle Register der komödiantischen Darstellung und mehr als einmal dachte ich bei mir: „Tim Burton würde sie sofort für seinen nächsten Film engagieren!“ Diese Knusperhexe ist zum Schreien komisch! Die schöne Stimme von Fridtjof Bundel (Man merkt die Musical-Ausbildung.), Ulrike Kohl und Werner Becker als verspielte Wichtel und natürlich die umwerfende Darstellung von Bärbel Stieg als Knusperhexe sind besonders hervorzuheben.
Das Weihnachtsmärchen „Hänsel und Gretel“ ist noch vom 20. – 23. Dezember zu jeweils mehreren Uhrzeiten in Kiel und Hamburg zu sehen. Achtung: Bitte vorreservieren! Es gibt nur noch Karten für den 22.12. um 11 Uhr und um 17:30 Uhr sowie für den 23.12. um 11 Uhr, um 15 Uhr und um 17:30 Uhr. Weitere Informationen und Termine zur Krimödie Hamburg finden Sie hier.
Fazit: Eine kunterbunte Mischung aus altdeutschem Liedgut, modernem Musicalgesang und Tim-Burton-Groteske erwartet das Publikum dieses besonderen Weihnachtsmärchens. Diese Version von „Hänsel und Gretel“ ist auf jeden Fall sehens- und erinnerungswert!
09. Dezember 2013
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