26. Mai 2012: Sandra Kiefer und Frank Puchalla des Theaters Brekkekekex suchten dieses Mal im Sprechwerk das Glück. Mit ihrem von Frank Puchalla selbst geschriebenen Theaterstück „Die Glücksbringer“ für Kinder und Erwachsene eröffneten sie die Reihe „Bühnenflug“ im Hamburger Sprechwerk und begeisterten Jung und Alt mit enormer Spielfreude, skurrilen Ideen und philosophischen Betrachtungen.
Die agile Grins hat genug vom Nichtstun, da kommt ihr die folgende Anzeige wie gerufen: „Glücksbringer gesucht – verdienen Sie sich eine goldene Nase.“ Sofort stürmt Grins los und ist innerhalb kürzester Zeit in großen Schwierigkeiten, denn der neue Auftraggeber, ein richtiger Schnösel, erwartet nun tatsächlich, Grins solle ihm sein Glück bringen und zwar in nur zwei Tagen, denn der Mann ist unglücklich, obwohl er all sein Geld vergraben muss, damit es ihm nicht die Aussicht versperrt. In ihrer Verzweiflung aktiviert Grins ihren besten Freund Brummel und bittet ihn um Unterstützung bei der Suche. Bald schon streiten sie darüber, wie das Glück am Besten zu finden ist und sind irgendwann jeder für sich auf Glücksjagd. Doch ob sie nun das Land des Lächelns finden, das Jammertal durchqueren, mit einer Glücksfee tanzen und sich Wünsche erfüllen lassen oder einen singenden Glücksklee finden, nichts bringt sie ihrem Ziel wirklich näher. Dennoch sind es Grins und Brummel und nicht der Schnösel, die am Ende Grund zum Lachen haben. Warum? Das soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Ich sitze im Kindertheater im Sprechwerk und bin augenblicklich verzaubert. Die Metaphern, der Wortwitz und die Spielfreude der beiden Darsteller reißt mit und rüttelt auf. Frank Puchalla schrieb ein wahrlich philosophisches Theaterstück, das ganz sicher nicht nur etwas für Kinder ist. Für die Kleinen ist das clowneske Spiel und die persönliche Anrede, doch müssen die meisten Kinder nicht lernen, was das Stück vermitteln will. Für alle Erwachsenen aber, die dem Glück immer noch hinterherjagen, bringt es hoffentlich einen gewaltigen „Aha-Effekt“ und lässt bei allem Lachen auch umdenken.
Was im Leben wirklich wichtig ist, ja geradezu eine Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein, hat Frank Puchalla uns mit „Die Glücksbringer“ auf die Bühne gezaubert. Das von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg geförderte Werk ist perfekt auf die beiden Darsteller zugeschnitten, so dass sie mit ihren Rollen verschmelzen und Kinder und Erwachsene gleichermaßen bezaubern. Sandra Kiefers schöne Gesangsstimme, ihre Lebendigkeit und Komik in zierlicher Gestalt harmonieren perfekt mit Frank Puchallas obelixhafter Brummel-Figur, die ein wenig linkisch durch die Welt tapst. Die Texte sind weise und komisch zugleich, die Lieder sind eingängig und unterstützen die Handlung aufs Beste und die Darstellung mit einfachsten Requisiten lässt aus dem Nichts neue Länder entstehen. Eine perfekte Illusion, der ich ein größeres Publikum wünschen würde, damit sie die Gelegenheit hätten mehr Menschen zum Umdenken den entscheidenden Anstoß zu geben. Doch um Brummel und Grins brauche ich mir keine Sorgen zu machen, denn eines der Geheimnisse des Glücks kennen unsere beiden Glücksbringer ganz sicher, denn sie leben es und stecken andere damit an: Glücksfreude
Fazit: Ein vor Freude, Farben, Musik und Glück sprühendes Theaterstück, das beschwingt und aufruft, das Leben zu genießen.
Ein echter Geheimtipp: Beim nächsten Mal nicht verpassen und unbedingt weitersagen!
Laila Mahfouz, 4. Juni 2012
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