24. April 2012: Im Rahmen der Vattenfall Lesetage las Isabel Abedi im Literaturhaus Hamburg Ausschnitte aus ihren erfolgreichen Lola-Büchern und erfreute die in großer Anzahl erschienenen Kinder ebenso wie die Erwachsenen. Begleitet wurde die Autorin von Ihrem Ehemann Eduardo Macedo, der mit seiner eingehenden Musik, die er für Lola-Film und Hörbuch komponiert hat, auf vielfältigen Instrumenten für einen besonderen Zauber sorgte.
In der Umgebung des Literaturhauses wurden die Parkplätze knapp und vor dem großen Saal in seinem Innern hatte sich ein Stau gebildet, denn für viele Kinder Hamburgs war gestern einer der schönsten Tage im Jahr. Isabel Abedi, die Autorin und geistige Mutter aller Lola-Bücher, las vor. Als sich der Raum immer mehr füllte, war die Begeisterung direkt zu spüren und die Unruhe und Aufregung nahm immer mehr zu. „Ich habe alle Bücher gelesen, ja alle!“ „Mama, wann fängt die Lesung an?“ „Wird sie sagen, was im neuen Buch mit Lola passiert?“ Der Geräuschpegel stieg immer mehr an, doch als Isabel Abedi und Ihr Mann Eduardo Macedo sich zur Bühne bewegten, löste ein erwartungsvolles Schweigen die ungeduldigen Stimmen ab.
Begeistert Kinder und Erwachsene gleichermaßen: Isabel Abedi. Foto: Laila Mahfouz
Isabell Köster vom Literaturhaus Hamburg, die das Kompliment des Hamburger Abendblattes, Isabel Abedi sei die „Joanne Rowling von Eimsbüttel“, gerne erneuerte, stellte die Autorin kurz vor und freute sich auf den nächsten Lola-Band. Isabel Abedi ließ ihr Publikum durch eine Geste wissen, ebenso gespannt zu sein wie die Leser, in welche Richtung sich der achte Band entwickeln werde und hatte aufgrund ihrer Natürlichkeit sofort alle Sympathien auf ihrer Seite. Schon im letzten Jahr hatte die Autorin aus dem siebten und bisher letzten Lola-Band „Lola Schwesterherz“ gelesen.
Zwischen den Leseteilen bezaubert Eduardo Macedo mit brasilianischer Musik. Foto: Laila Mahfouz
Da der achte Band derzeit noch in Arbeit ist, wie sie mit einem Augenzwinkern verriet, hatte sich die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin entschlossen, ihre Lieblingsausschnitte aus fast allen Lola-Bänden zu lesen, Fotos von den Recherche- und Dreharbeiten zum Lola-Film zu zeigen und damit eine ganz besondere Premiere im Literaturhaus Hamburg zu schaffen. Als sie zu lesen begann, verzauberte sie groß und klein durch ihre ausdrucksstarke Sprache und ihr Einfühlungsvermögen in eine zum Glück nicht vergessene Zeit. Ihr Ehemann, der Musiker Eduardo Macedo, spielte dazu selbst komponierte Lieder auf diversen, teilweise sehr exotischen Instrumenten.
Die Frau, die es geschafft hat, auch Kind zu bleiben: Isabel Abedi. Foto: Laila Mahfouz
Isabel Abedi begann mit dem ersten Band „Hier kommt Lola!“ und stellte erst einmal ihre kleine Protagonistin vor. Lola, die abends immer nicht einschlafen kann, denkt sich in jedem Band eine andere Identität und damit verbundene Abenteuer aus, so ist sie mal Sängerin, Reporterin, Geheimagentin, Filmstar, Filmtiertrainerin, Tierschützerin und bald vielleicht schon …? Der Autorin gelingt es mit ihrer kindgerechten Sprache sofort, die kleinen Leser in jedem Buch für sich zu gewinnen und sie in die fesselnde Handlung hineinzuziehen.
„Die größten Wünsche schickt man am besten in den Himmel.“
Magische Momente: Eduardo Macedo. Foto: Laila Mahfouz
Nach der Lesung aus jedem Lola-Band folgte eine kurze musikalische Einlage und gerade dieser Wechsel aus den leidenschaftlich und mit viel Spielfreude vorgetragenen Geschichten und den mit großem Elan dargebotenen, brasilianischen Liedern schafften eine wahrlich magische Atmosphäre für alle großen und kleinen Gäste. Die anwesenden Kinder fanden sich nicht nur in den Geschichten wieder, sondern erkannten auch viele Lieder aus dem Lola-Film wie auch den Hörbüchern. Obwohl die Lesung insgesamt fast zwei Stunden dauerte, war dieses charismatische Duo in der Lage, die Faszination zu wecken und zu halten.
Isabel Abedi liest ihre Lieblingsstelle aus Band 5. Foto: Laila Mahfouz
Die Szene aus Band 5, verständlicherweise eine der absoluten Lieblingsstellen der Autorin, ließ alle Kinder verstummen und gebannt lauschen und löste bei mir einen Kloß im Hals aus: Lola und ihre Freundin Flo besuchen die alte Frau Baliba, in deren Garten ein ganz besonderer Baum steht. Hier „wachsen“ Wörter an allen Zweigen. Es sind magische Wörter, die sich Frau Baliba als Kind gemeinsam mit ihrer Freundin ausgedacht und auf Porzellanscherben geschrieben hat, die hier an den Zweigen aufgehängt sind. Auch Lola und Flo erfinden und sammeln schon lange magische Wörter und bekommen daher von Frau Baliba einen guten Rat mit auf den Weg: „Bewahrt sie gut auf. Sie werden Euch einmal daran erinnern, was wichtig war.“
Als die Lesung beendet war, sprangen alle Kinder auf und liefen mit ihren mitgebrachten, heißgeliebten Lola-Büchern für eine persönliche Signatur zur Autorin und durften sich ihre Lieblingsstiftfarbe in Ruhe aussuchen. Fast eine Stunde lang signierte Isabel Abedi mit unendlich viel Geduld und Liebe, lächelte in die Kameras der stolzen Mütter und hatte für alle liebe Worte übrig. Mit einer magischen Sprache schafft Isabel Abedi in jedem Buch gleichsam magische Bilder und erreicht mit diesen ebenso Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene. Auch ihr letzter Jugendroman „Lucian“, an dem sie lange gearbeitet hat und der wieder in Hamburg spielt, wurde auf Anhieb ein voller Erfolg. Auch die Romane „Imago“ und „Whisper“ haben mich in ihrer Intensität sehr begeistert. Dieser ungewöhnlichen und bezaubernden Autorin sei noch viel Kreativität, Inspiration und Erfolg zu wünschen. Ihre Bücher sollten in keinem Kinderzimmer kleiner Leseratten fehlen!
Laila Mahfouz, 25. April 2012
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