4. Dezember 2010 auf der Weltenbummler-Messe im Völkerkundemuseum Hamburg: Astrid Behrendt liest Irland in unsere Herzen und macht Appetit auf die nächste Reise zur grünen Insel.
Was bedeutet Irland? Wie zeigt sich diese Insel dem Reisenden? Jeder Irland-Besucher wird mir zustimmen, dass es viele interessante Reiseberichte über die grüne Insel gibt. Auch sind vielen von uns wunderbar stimmungsvolle Photos und Anekdoten bekannt, aber alles in einem Buch wiederzufinden, das ist sicherlich nicht alltäglich. Astrid Behrendt macht es jedoch mit ihrem Drachenmond Verlag möglich.
Ihr ist es spielerisch gelungen, zauberhafte Photos mit teilweise lustigen oder auch nachdenklich stimmenden, immer aber detailreichen Reiseberichten zu verbinden. Sie hat ihre Erlebnisse von fünf Irlandreisen in einem sehens- wie lesenswerten Bildband veröffentlicht: „Please keep gate closed – Auf der Suche nach dem irischen Herzschlag“.
Das Buch beginnt mit einer persönlichen Liebeserklärung an die grüne Insel und einer kurzen Einführung in den Inhalt des Buches. Die Autorin weist darauf hin, dass der Shopping interessierte Städtereisende eher nicht auf seine Kosten kommen wird und dass sie zumeist auf verborgene Schönheiten am Wegesrand hinweist und es sich bei den Orten in ihrem Buch weniger um Beschreibungen bekannter Touristen-Attraktionen handelt. Astrid Behrendt hält, was sie verspricht und ich bin begeistert, soviel Neues zu erfahren.
Begleitet von zahlreichen Photos beschreibt sie überwucherte Ruinen, verwitterte Friedhöfe und verlassene Behausungen. Überall, wo sie stehen bleibt und sich umblickt, kann ich ihr mit meinen Augen durch die Bilder und Worte folgen und sehe mit ihr in die gleiche Richtung, fühle den Matsch in den Schuhen und rieche förmlich das irische Landleben. Auch die bewegte irische Geschichte fehlt in diesem Reiseführer nicht.
Eine besondere Vorliebe scheint die Autorin für verfallene Ruinen zu haben und dafür danke ich ihr sehr, denn sie schenkt mir damit nicht nur wunderschöne Erinnerungen, traumhafte, mystische Bilder, sondern auch Reisetipps, die ich anderswo vergebens suchen würde.
Astrid Behrendt liest mit viel Humor und Liebe zum Detail und lässt uns zwischendurch immer wieder ihre photographischen Impressionen beim Klang irischer Weisen genießen. Das ist eine Lesung ganz nach meinem Geschmack und ich gerate ins Träumen und wünsche mir, die Zeit würde langsamer vergehen.
Denen, die nicht das Glück hatten, bei der Lesung dabei zu sein, empfehle ich die Lektüre des Buches – gerade jetzt im Winter. Machen Sie sich einen Tee und legen vielleicht eine sanfte irische Musik auf – das bietet dann den perfekten Hintergrund, um eingekuschelt diesen Reisebericht zu lesen und vom nächsten oder auch vergangenen Urlauben zu träumen!
Alle, die nach dem Lesen des Buches auf der letzten Seite angelangt sind, seien hiermit getröstet: Astrid Behrendt hat einen Schottland-Kenner überzeugt, ein schottisches Pendant zu schreiben. 2011 erscheint ebenfalls im Drachenmond Verlag der Bildband von Gunnar Kunz: „Land aus Nebel und Licht – Auf der Suche nach dem schottischen Herzschlag“, der ganz sicher ebenfalls überzeugen wird. Ich jedenfalls freue mich schon sehr darauf und muss mich dann entscheiden, ob die Reise erst nach Irland oder doch nach Schottland geht. Am besten ich verbinde beides!
Laila Mahfouz, 5. Dezember 2010
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Website von Laila Mahfouz