Bevor das losgeht: Ich möchte künftig regelmäßig begleitend zu schriftlichen Beiträgen in den unterschiedlichen Formaten auch Videos erstellen. Für diesen Beitrag habe ich das nun erstmals gemacht. Was ich sagen möchte, ist in Video und schriftlichem Beitrag übereinstimmend, wenn auch im Detail teilweise anders. Das Video ist nicht geschnitten, ich konnte nicht proben, für Beides habe ich keine Zeit. Es gibt derzeit nur zwei Möglichkeiten: Texte und Videos in der knappen Zeit zu erstellen, die ich dafür habe oder es ganz bleiben zu lassen, Letzteres will ich nicht. Danke für Euer Verständnis <3
Los geht das. Schau das Video und/oder lies den Text, wie es Dir beliebt. Falls Du nur das Video schaust, dann findest Du ganz unten jene Zusammenfassung eines Vortrags von Jeremy Rifkin, den ich am Ende des Videos erwähne und für sehenswert halte.
Was ich derzeit in der von SARS-CoV-2 bedingten Lage interessant finde: Es gibt viele schwergewichtige Problemfelder, deren Handhabung sehr davon profitieren würde, wenn sehr viele Menschen sie wahrnehmen, sich kritisch äußern und ganz besonders ihr eigenes Verhalten prüfen sowie ggf. wandeln würden.
Beispiel für so ein Problemfeld: Allen voran die systematische Zerstörung der Biosphäre, die unsere (uns = alle „Erdlinge“) essentielle, also unumgänglich erforderliche und nicht künstlich herstellbare Lebensgrundlage bildet, weitgehend verdeckt durch das monokausale und viel zu kurz greifende „Feigenblatt CO2“, an dem sich die unterschiedlichen Lager aufreiben, während die Zerstörung wesentlich komplexer vonstatten geht und ganz andere Lösungen erforderlich sind als in der Hauptsache die Einschränkung der CO2-Emissionen, zumal ein Wandel des Klimas durch die diesbezügliche Resilienz der Biosphäre seit Ewigkeiten kein Problem darstellt, welches die Biosphäre ernsthaft bedroht – im Unterschied zu einer ganzen Bandbreite von Zerstörungen und Vergiftungen, für die der Primat Homo sapiens sapiens verantwortlich ist.
Noch ein Beispiel für so ein Problemfeld: Das bereits in seiner Konstruktion zwangsläufig auf die Bildung und Öffnung einer Vermögensschere hinauslaufende vorherrschende Geldsystem, dessen Funktionsweise der Hauptgrund dafür ist, dass es im Systemkomplex reales Wirtschaftswachstum auch dann geben muss, wenn ein Wirtschaftsraum bereits im Überfluss wäre („wäre“ allein wegen der sachlich nicht notwendigen Ungleichverteilung) – denn wenn das reale Wachstum nicht über dem effektiven Gesamtzinssatz für Schulden liegt, steigt jener Anteil der Wertschöpfung einer Volkswirtschaft, der für Schuldendienst aufgebracht werden muss und dieser Anteil ist bereits viel höher als den meisten Menschen klar ist, darüber berichtet man ja auch nicht in jener Breite, wie es angebracht wäre.
Noch ein Beispiel: Die Maximierung des kurzfristigen Finanzgewinns, deren Zerstörungskraft meistens lediglich durch rechtliche Bestimmungen gezügelt wird, systematisch unterwandert durch Lobbyismus. Objektiv betrachtet ist es unfassbar unintelligent, dies als tatsächlich meistens gelebtes Primärziel des Wirtschaftens zu haben.
Oder…oder…oder…damit könnte man selbst bei kompakter Darstellung ein dickes Buch füllen und solche Bücher gibt es ja auch. (Ähnliches gilt aber auch für sehr gute alternative Lösungsansätze in allen möglichen Stadien zwischen Vision, Theorie und erfolgreicher praktischer Umsetzung)
Seit fast 30 Jahren beobachte und analysiere ich das Weltgeschehen systematisch, die Systemkomplexe, ihre Wechselwirkungen, die Menschen, Alternativen, Problemfelder etc. etc.
Mitunter gibt es durch Menschen ins Leben gerufene Bewegungen, die wichtige Themen aufgreifen, oft führt das aber sogar zu Spaltungstendenzen und/oder verläuft wieder im Sande, was die Erreichbarkeit möglichst vieler Menschen angeht und deren Bereitschaft, sich aktiv für den erforderlichen Wandel einzusetzen, was meistens in den ersten 17 Schritten ohnehin nur im Wandel des eigenen Fühlens, Denkens und Handelns besteht, was durch regelmäßige Praxis in Achtsamkeit deutlich erleichtert wird, weil man zunehmend aus sich heraus erkennt, weniger manipulierbarer, selbstbewusster und friedlicher wird, weitgehend oder vereinzelt sogar gänzlich frei von Ängsten (in Abgrenzung zu „Furcht“ in konkreten Situationen, etwa wenn man einem grantigen Elch gegenüber steht).
Jetzt, in dieser Situation rund um SARS-CoV-2, beobachte ich, dass vergleichsweise viel mehr Menschen sich empören, ihre Lebensweise als bedroht wahrnehmen und die Stimme dagegen erheben.
Es geht nicht darum, diese Situation mit anderen Problemlagen zu vergleichen oder eine Rangliste aufzustellen oder dergleichen. Es geht allein um die Beobachtung, dass in der Region DACH in dieser Situation wesentlich mehr Menschen mit Kritik reagieren als ich das sonst beobachten konnte und um die Frage, warum dies so ist.
Ich glaube, dass das an der direkten und unmittelbaren Betroffenheit liegt, im Unterschied zu mittel- bis langfristigen Folgen und/oder mittelbaren Folgen (d.h. Ursachen nicht so einfach erkennbar) und/oder Folgen für Andere, bei denen man selbst unbehelligt bleibt.
Ich frage mich: Wenn man es schafft, dass die Menschen in Summe empathischer werden, welche Auswirkungen hätte das? Würden sie dann auch bei den o.a. Problemfeldern in deutlich größerer Zahl reagieren?
An dieser Stelle fällt mir eine Vorlesung von Jeremy Rifkin ein, hier auf 10,5 Minuten verdichtet und durch Illustrationen begleitet:
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