26. Oktober 2013: Drei kapriziöse Frauen, denen im Leben etwas fehlt, drei eindeutige und doch verwechselte Inserate und drei Männer, die schon bald nicht mehr wissen, ob sie verrückt sind oder die anderen. Unter der Gesamtleitung von Werner Becker und Thomas Gartmann inszenierte der Theaterregisseur und Schauspieler Lars Ceglecki den Schwank von Marc Camoletti (1923-2003), der mit überzeugenden Darstellern durch Norddeutschland tourt.
Inhalt: Die ehemalige Revuetänzerin Georgette hat an die Malerin Jacqueline und die Klavierlehrerin Janine Zimmer untervermietet. Da sowohl Farbgeruch und Klaviergeklimper als auch die zeitweilige Zahlungsunfähigkeit der beiden Künstlerinnen Georgette auf die Nerven gehen, gibt sie kurzerhand ein Inserat in der Zeitung auf, um einen Nachmieter zu finden. Jacqueline wiederum sucht händeringend nach einem Aktmodell, um ihr Gemälde fertigstellen zu können, mit dem sie an einem Wettbewerb teilnehmen will, der ihr Leben verändern soll. Auch Jaqueline versucht es mit einem Inserat. Doch wo ist jemand zu finden, der wie Spartacus aussieht? Janine hat unterdessen ihre liebe Not mit der Miete. Sie sucht daher dringend einen neuen Klavierschüler, der ihre Kosten abdeckt und auch einen Mann fürs Leben – am besten beides in einer Person. So ist ihr Inserat nicht nur unter Musik zu finden, sondern auch unter „sie sucht ihn“.Doch weil Georgette, Jacqueline und Janine nichts von den Annoncen der anderen wissen, kommt es zu einer Kette von Verwechslungen, wobei die Damen in Verzweiflung und die Bewerber teilweise in äußert peinliche Situationen geraten, bis sich am Ende die richtigen Paare gefunden haben. Was passiert, wenn ein Aktmodell für einen Klavierschüler, ein Brautwerber für einen Nachmieter und ein Nachmieter für ein Aktmodell gehalten wird? Im Hotel Waldhof in Mölln war das Publikum jedenfalls begeistert. Bei einem überzeugenden Menü (es könnte für Vegetarier gern etwas phantasievoller sein) und in ausgelassener Stimmung verfolgten die Zuschauer die Situationskomik des Stückes und genossen die große Spielfreude der Darsteller, wobei sich als besonderes Vergnügen herausstellte, dass die Gäste stets mehr zu wissen schienen als die Figuren selbst. Während der Menügänge setzten sich die drei gestressten Damen Georgette (Bärbel Stieg), Jacqueline (Jasmin Hirsch) und Janine (Marisa Calcagno) an die Tische und plauderten angeregt mit den Gästen.
Die Schauspieler waren absolut passend besetzt und hatten beste Laune, die sie in dieser quirligen Komödie so richtig ausleben konnten. Wenn Marisa Calcagno als sinnliche Klavierlehrerin Janine auf einen vermeitlichen Klavierschüler (Thomas Schirano) trifft, der sich gegen ihren Willen vor ihr unbedingt entkleiden will, Bärbel Stieg als gestresste Vermieterin Georgette die Blumen einer anderen annimmt und Jasmin Hirsch als Malerin Jacqueline versucht, in den wenig anziehenden Erich ihren Spartacus hineinzusehen, dann ist der Spaß perfekt. Während die drei Damen beim Publikum auf viel Sympathie stießen, sorgten die drei männlichen Darsteller Thomas Schirano, Jens Raygrotzki und Werner Becker mit ihrem komödiantischen Talent bei den Zuschauern für fortwährende Lachsalven. Dass die Darsteller auch noch gut singen können (allen voran Thomas Schirano), bewiesen sie uns so ganz nebenbei auch noch und so war für alle etwas dabei.Die Krimödie Hamburg ist in ganz Norddeutschland auf Tournee und wartet mit einer gut eingespielten Doppelbesetzung auf, so dass sich die Schauspieler abwechseln. In Mölln traten am letzten Samstag die hier markierten Darsteller auf:
Georgette, Bühnendiva – Brigitte Wahls / Sabine Maria Schöneich / Bärbel Stieg
Jacqueline, Malerin – Bärbel Stieg / Jasmin Hirsch
Janine, Klavierlehrerin – Katharina Ritz / Marisa Calcagno
Spartacus, Aktmodell – Thomas Schirano / Mario Radosin
Bernard, Heiratswilliger – Jan Holtappels / Jens Raygrotzki
Erich, Wohnungssuchender – Werner Becker
Weitere Informationen und Termine zur Krimödie Hamburg finden Sie hier.
Fazit: Eine seichte Verwechslungskomödie, die allerdings für einen schönen Abend mit Freunden, eine Firmenfeier oder einfach als lustiges Theatervergnügen genau passend ist. Wer einen vergnüglichen Abend verbringen will, dem kann ich nur sagen: „Hier sind Sie richtig“!
29. Oktober 2013
Weitere Links:
Informationen zu Laila Mahfouz
Informationen zu dem Photographen Anders Balari